Handbremse zu spät gelöst: Regionalliga-Damen müssen sich dem Meister beugen

Zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 30. März 2022

Es war alles angerichtet für das große Finale am vergangenen Sonntagvormittag. Heimspiel im FKG, Saisonabschluss, rund 100 Fans auf der Tribüne. Schon von außen konnte man die Spannung spüren. Und nachdem sich die Gäste aus Lamstedt am Abend zuvor etwas überraschend noch die dritte Niederlage beim TK Hannover eingehandelt haben, waren die Rahmenbedingungen für den Saisonabschluss nicht unbedingt schlechter. Ein Sieg mit einem Punkt Unterschied hätte also trotz der Niederlage im Hinspiel (52:64) für die Meisterschaft gereicht. Doch der Konjunktiv lässt es schon erahnen. Unseren Regionalliga-Damen um Headcoach Felix Gerland mussten sich beim 56:68 zum zweiten Mal in dieser Saison mit der Differenz von zwölf Punkten gegen den TSV Lamstedt geschlagen geben. Der Jubel über den Auswärtssieg und die damit feststehende Meisterschaft war bei den Gästen natürlich riesengroß. Trotz der Niederlage überwiegt am Ende der Stolz. Dass unsere Regionalliga-Damen bis in die letzten Minuten der Saison noch um die Meisterschaft mitspielen würden, war zu Saisonbeginn nicht abzusehen.

"Wir hatten eigentlich wenig zu verlieren. Wir waren zwar die Herausforderer, aber ich denke, dass die Nervosität einfach ein bisschen zu groß war", so das erste Fazit von Coach Felix. Und diese Nervosität zeigte sich auch zu Spielbeginn. Lediglich zwölf Punkte gelangen uns in den ersten zehn Spielminuten, bis zur Pause waren es 27. In vielen Situationen schien der Korb wie vernagelt gewesen zu sein. Die sonst treffsicheren Werferinnen unserer BG 74 hatten Schwierigkeiten, ihren Touch zu finden. Angeführt von der überragend aufgelegten Tuba Poyraz zogen die mit nur sechs Spielerinnen angereisten Gäste bis zur Pause auf 27:44 davon. Poyraz war am Ende mit 33 erzielten Punkten die Topscorerin des Spiels.

Unsere Regionalliga-Damen waren sichtlich geschockt, so viel hatten sie sich für dieses entscheidende Spiel doch vorgenommen. Auch nach dem Seitenwechsel sollte zunächst nur wenig gelingen. Besonders ärgerlich, wie Coach Felix fand, da "wir eigentlich sehr gut auf das Spiel und den Gegner vorbereitet waren." Trotz des hohen Rückstands gaben sich unsere Damen aber nicht auf und wollten in den finalen zehn Minuten der Saison noch ein letztes Mal alles geben. Und dieses Vorhaben ging auf: Punkt für Punkt konnte der Rückstand verringert werden, die "magische Zehn-Punkte-Grenze" war auf einmal wieder in Reichweite. Die Intensität in der Verteidigung stimmte, Lamstedt wurde zu mehreren Turnovern gezwungen, die wiederum zu schnellen Punkten für unsere BG 74 führten. Leider hat am Ende aber die Zeit nicht mehr gereicht, um die Gäste noch einmal entscheidend unter Druck setzen zu können. 

Der TSV sicherte sich somit den Auswärtserfolg und damit gleichbedeutend die Meisterschaft in der 2. Regionalliga. Wir gratulieren dem Team aus Lamstedt auch an dieser Stelle noch einmal herzlich zu diesem Erfolg!

Die Enttäuschung auf unserer Seite war selbstverständlich sehr groß. Dennoch gilt festzuhalten, dass sich die Mannschaft der beiden Coaches Felix und Ruzica nach der deutlichen Auftaktniederlage in Hagen Woche für Woche immer weiter steigern konnte und immer wieder einen sehr schönen und erfolgreichen Basketball präsentieren konnte. 

Ein großes Dankeschön geht an dieser Stelle auch nochmal an alle Helferinnen und Helfer raus, die uns an diesem Tag beim Auf- und Abbau, beim Kampfgericht und auch beim Catering unterstützt haben. Nicht vergessen wollen wir hier auch unsere überragenden Fans! Was ihr an diesem Tag auf die Beine gestellt habt und wie ihr unser Team mit Trommeln, Klatschpappen und dem lauten Jubel unterstützt habt, werden wir wohl nie vergessen. Das war schon fast Bundesliga-Atmosphäre.

Und wenn wir schonmal beim Dank sind, richtet Coach Felix zum Abschluss noch einige persönliche Worte an das Coaching-Team der BG 74: "Der Erfolg geht ganz klar auf unseren gesamten Trainerstab bei den Mädels zurück. Ganz besonders hat uns Ruza einen riesigen Push übers Jahr gegeben. Leider konnte sie gestern beim Spiel nicht dabei sein. Aber durch die enge Verzahnung mit der U16 sowie der Oberliga und Bundesliga, haben auch Jonas, Melly und Jenny einen ganz großen Anteil an dieser sehr erfolgreichen Saison." Und wir danken dir, lieber Felix, für deinen unermüdlichen Einsatz in dieser Saison!

Und beim gemeinsamen Teamdinner am Abend war die Stimmung auch schon wieder deutlich besser.

Wir sind sehr stolz, was ihr in dieser Saison alle geleistet habt. Baut darauf auf, nächste Saison gibt es die nächste Gelegenheit.

Für die BG 74 spielten: Oevermann, M. (14 Punkte), Vogt, Liestmann (je 11), Oevermann, A. (9),  Wagner (5), Crowder (4), Steinbach (2), Wery, Lange, Cörek.