Ein sehr ungewöhnliches Basketballspiel zur Primetime

Zuletzt aktualisiert: Sonntag, 27. Februar 2022

Willkommen zurück zu einer weiteren Episode von „Das habe ich so auch noch nicht erlebt“. Vor diesem Hintergrund kam es am Samstagabend für unsere Landesliga-Herren zum Rückspiel gegen den ungeschlagenen Tabellenzweiten MTV Wolfenbüttel III. Das Spiel war für 20 Uhr angesetzt und das Spiel sollte auch pünktlich um 20 Uhr losgehen. Allerdings ließen die Gäste auf sich warten, da im Göttinger Land einige Demonstrationen den Verkehr behinderten. Die Wolfenbüttler reisten mit sechs (!!!) Mannen an und konnten sich lediglich knapp 15 Minuten aufwärmen. Diese Information wird im Laufe des Spiels noch zu Verwunderungen führen.

Die Gastgeber hingegen hatten wieder einmal hervorragende Bedingungen. Sie konnten eineinhalb Stunden vor Spielbeginn die Halle betreten, um sich zu lockern, einzuwerfen und sich zu fokussieren. Um 19 Uhr waren alle Spieler der BG 74 umgezogen und das Aufwärmen konnte losgehen. Einige Zuschauer bemerkten bereits hier ein gewisses Maß jugendlichen Leichtsinns.

Außerdem kam es zum Heimdebüt des neuen Assistenztrainers Manuel Ton, der zusammen mit Coach Wolf ein Duo bildet, welches langfristig angelegt und auf Entwicklung fokussiert ist. Herzlich Willkommen in der BG 74-Familie, lieber Manuel!

Die Schiedsrichter konnten das Spiel pünktlich anpfeifen und gleich im ersten Viertel musste sich ein Spieler der Gäste verletzt vom Spielfeld schleppen. Der Arm wurde ausgekugelt und entgegen jeder vorurteiligen Meinung ist ein einfaches Einrenken doch nicht ohne Weiteres schnell mal erledigt. So musste der Notdienst gerufen und das Spiel unterbrochen werden. Der verletzte Spieler wurde ins Krankenhaus gebracht und somit waren die Gäste nur noch zu fünft! Während die ersten darüber nachdachten, ob sich die Gäste geschlagen geben oder ob sie überhaupt noch eine Chance hätten, haben die Wolfenbüttler einstimmig beschlossen die Herausforderung anzunehmen.

Sie spielten über das gesamte Spiel sehr klug und wussten, wo ihre Hände hin müssen. Die BG’ler taten sich dagegen sehr, sehr schwer. An einen Spielplan der Trainer war nicht zu denken. Besonders die offensiven Rebounds führten zu vielen weiteren Chancen der Gäste und zerstörten die Jungs der BG 74. Die Gastgeber haben schlicht vergessen wie man dribbelt, passt, reboundet oder verteidigt. Die Bälle wurden dem Gegner zugepasst oder man hat sich verdribbelt. Hinzu kam, dass man dem Gegner einfachste Körbe erlaubte. So ging das erste Viertel trotz dieser krassen Umstände noch mit 12:17 an den MTV.

Und auch im zweiten Viertel legten die erfahrenen und gut spielenden Männer der Gäste richtig los. Es hagelte Dreipunktwürfe, And-1-Layups und einfachste Körbe am Brett. Die Jungs der BG 74 II waren schlichtweg maßlos überfordert. Die Trainer Wolf und Ton haben das analysiert und entsprechend die Defensive in der zweiten Halbzeit angepasst. Und so ging das Viertel an die Gäste mit 28:14 was zu einem Halbzeitstand von 26:45 führte.

Sichtlich wütend und sauer waren leidglich nur wenige Spieler der BG 74 Jungs. Und so wurde auch ganz entspannt und ohne Gegenwehr das dritte Viertel angegangen. Zwar konnten die Dreier der Gäste nun endlich unterbunden werden, dafür konnte dann die normale Spielweise der Wolfenbüttler unterm Korb nicht gestoppt werden. Die Defensive wurde hochgeschraubt, die Jungs der BG haben sich gewehrt. Keine Frage, sie wollten sich wehren. Aber an diesem Tag war weder eine gute Einstellung der Spieler zu erkennen, noch konnte das neu-formierte Trainerduo irgendwas verändern.

Die fehlende Kondition der Gäste hat sich langsam bemerkbar gemacht und an dieser Stelle sei nochmal gesagt, dass sie bis zum dritten Viertel keine Wechseloptionen hatten. Dennoch konnten die Jungs der BG nichts gegen die Männer des MTV Wolfenbüttel ausrichten. Das Viertel endete mit 14:15 für den Gast.

Mit einem 20-Punkte-Defizit ging es in den letzten Spielabschnitt. Während die BG’ler noch fit und agil schienen, konnten die Wolfenbüttler kaum noch laufen. Dennoch wussten sie IMMER, wo der Hausherr hinpassen wollte und hat sich ein ums andere mal entspannt gefreut, wenn die gegnerischen Jungs sie auch noch angepasst haben. Viel ist nicht mehr passiert und mehr ist auch nicht zu sagen. Das Spiel wurde mit 55:80 von den Wolfenbüttlern gewonnen. Wir wünschen dem verletzten Spieler eine gute und baldige Besserung und drücken die Daumen, dass nichts schlimmeres kaputt gegangen ist.

Trainer Wolf hatte befürchtet, dass dieser Tag eine Überraschung bereithält. Ganz einfach aus dem Grund, weil man letzte Woche noch sehr gut gegen den Tabellenführer gespielt hat. Außerdem konstatierte der Trainer weiter: „Wir könnten spezielle Verteidigungsarten trainieren für spezielle Gegner und wir könnten spezielle Angriffsets trainieren für spezielle Verteidigungsarten der Gegner. Am Ende bringt das alles nichts, wenn man mit jugendlichem Leichtsinn weder dribbeln, noch passen, noch verteidigen kann. Dabei dürfen wir nicht vergessen, an welchem Punkt wir stehen und wo wir herkommen. Wir haben mit ca. vier Spielern angefangen und jetzt haben wir einen Kader von mehr als 25 Spielern. Die Rotation ist gigantisch und alle haben unterschiedliche Fähigkeiten auf und neben dem Feld. Das Ziel ist es, einen Kader zu formen mit maximal 15 Spielern die zusammen eine Einheit auf und neben dem Feld bilden. 15 Jungs, die sich auf einander verlassen können, die einander vertrauen, egal wie unterschiedlich sie sind. Basketball ist ein begeisternder und leidenschaftlicher Sport. Und so muss man auf dem Feld auch spielen, begeistert und leidenschaftlich. Ich werde diesen Weg mit den Jungs gehen und die Spieler die das wollen und die bereit sind dafür zu leiden, heiße ich herzlich willkommen.“

Am 12.03.2022 geht es zum USV Braunschweig und das heißt für die Jungs der BG 74: zwei harte Wochen Training!

Bis bald
Eure BG 74