Last-Second-Overtime-Sieg krönt Aufstiegssaison

Zuletzt aktualisiert: Sonntag, 02. April 2017

Lara Döring, Larissa Fiedler, Jill Brand, Julia Gellert, Pauline Kerl, Trainerin Denise Rees (hinten v.l.), Lea Dzimalle, Anna Renke, Leonie Schmidt, Lena Blickwede, Louisa Hackbusch, Melanie Crowder (vorne v.l.).

Von Denise Rees

Die Situation vor dem letzten Saisonspiel: Die BG ist Tabellenführer mit nur einer Niederlage in der gesamten Saison gegen den Tabellenzweiten Braunschweiger SC Acosta, gegen den das Hinspiel auswärts mit 13 Punkten gewonnen wurde. Somit hätte sogar eine Niederlage mit 12 Punkten genügt, und trotzdem wären die Göttingerinnen in die Oberliga aufgestiegen. Aber wer möchte schon die Aufstiegssaison mit einer Niederlage beenden?

 

Die Mädchen waren motiviert und freuten sich auf das Spiel. Trotzdem war ihnen die Nervosität anzusehen. Bei den Braunschweigerinnen war von Beginn zu bemerken, dass sie das Spiel unbedingt gewinnen wollten, da sie bei einer Niederlage durch den schlechteren direkten Vergleich gegen Halchter Linden auf den dritten Tabellenplatz abrutschen würden. Sie spielten schnellen Basketball, zogen zum Korb und waren meist nur durch ein Foul zu stoppen. Sie machten alleine elf ihrer 28 Punkte in der ersten Halbzeit durch Freiwürfe. Es entwickelte sich ein offenes Spiel, indem sich niemand absetzte. BG zeigte, egal ob Mann-Mann-Verteidigung oder Zone, ihre schlechteste Defenseleistung der Saison. Lara Döring arbeitete als einzige wie immer super in der Verteidigung gegen die stärkste Spielerin Braunschweigs und übte Druck aus, aber sie bekam zu wenig Unterstützung ihrer Mitspielerinnen. Die Gegnerinnen kamen immer wieder zu einfachen Körben. BG selbst musste sich gegen eine gut funktionierende Zone jeden Korb hart erarbeiten. Die Trefferquote der Gastgeberinnen von außen war nicht so gut wie erwartet, wurde aber im Spielverlauf besser, so dass am Ende doch noch sechs erfolgreiche Dreier zu verbuchen waren. Trainerin Denise Rees bemängelte immer wieder, dass die großen Spielerinnen unter dem Korb in der Offense zu wenig eingebunden wurden. Gott sei dank kämpften die Centerspielerinnen um jeden Ofenserebound und ermöglichten ihrem Team zweite Wurfchancen.

Nur mit einer guten Teamleistung sind Spiele zu gewinnen, trotzdem bekam Leonie Schmidt ein Sonderlob. Sie hat Verantwortung übernommen, ein super Spiel gemacht, 23 Punkte erzielt und fast alle Freiwürfe getroffen. Sie schließt die Saison als beste Freiwurfschützin der Liga ab. Kurz vor Ende der regulären Spielzeit beim Stand von 59:58 für BG wurde eine Braunschweigerin gefoult und eine BG-Spielerin bekam zusätzlich ein technisches Foul. Das bedeutete drei Freiwürfe und Einwurf für Braunschweig. Die Spielerin zeigte Nerven, traf nur einen der drei Freiwürfe und auch im anschließenden Angriff punktete Braunschweig nicht. Somit ging es in die Verlängerung.

Lara Döring bekam einen Schlag ab und musste mit Atemproblemen vom Feld. Doch Gott sei dank konnte Trainerin Rees sie nach einem super Start in die Verlängerung der Braunschweigerinnen mit einem 10:2-Lauf wieder einsetzen. Sie erzielte einen Dreier und traf drei ihrer vier Freiwürfe. BG liegt nun zwei Punkte zurück, Braunschweig vergibt, und der BG gehört der letzte Angriff. Was dann passiert, hat Trainerin Rees in ihrer Basketballkarriere als Trainerin noch nicht erlebt.


Lea Dzimalle, Anna Renke, Leonie Schmidt, Lena Blickwede, Louisa Hackbusch (hinten v.l.), Melanie Crowder, Larissa Fiedler, Jill Brand, Julia Gellert, Pauline Kerl, Lara Döring (vorne v.l.).

Die zweitbeste Scorrerin des BG-Teams über die gesamte Saison gesehen, Lena Blickwede, und einziger regulärer Point Guard erwischte nicht ihren besten Tag, gab allerdings nie auf, traute sich acht Sekunden vor Schluss (bis dahin nur einen einzigen Punkt gemacht) zu, das Spiel zu entscheiden, nahm einen Wahnsinnsdreier, traf, und damit gewann BG das Spiel gegen den Tabellenzweiten mit einem Punkt. Trainerin Rees: "Respekt! Es ist so wichtig, dass man nie aufgibt und egal wie es vorher läuft sich zutraut, diesen entscheidenen Wurf zu nehmen." Verständlich, dass es nach der Schlusssirene Emotionen pur gab und alle auf Lena zustürmten.

Auch, wenn nur ein paar Spielerinnen namentlich erwähnt wurden, den Aufstieg hat sich das Team als eine Einheit erarbeitet. "Ich bin sehr stolz auf die Mädels. Sie haben die Saison über einen super Job gemacht und steigen verdient auf!" Die Saison ist allerdings noch nicht zu Ende. BG spielt auch noch im Pokal und möchte soweit wie möglich kommen. Die Trainerin traut ihnen beim Zeigen der Bestleistung sogar den Sieg zu.

Punkte: Blickwede (4/1 Dreier), Brand (2), M. Crowder (12/1), Döring (13/3), Dzimalle, Fiedler (6), J. Gellert (4), Hackbusch (2), Kerl (4), Renke, Schmidt (23/1).